Die Pflanzenheilkunde (Dravyaguna) gilt im Ayurveda als Königswissenschaft und der Einsatz von Gewürzen und Kräuter wird in der alltäglichen Ernährung und auch im medizinischen Bereich des Ayurveda angewandt. Dabei basiert die Anwendung und die erwünschte Wirkung der einzelnen Kräuter und Gewürze auf jahrtausendealter Erfahrung und Beobachtung und auf der Klassifizierung mithilfe von sechs Grundlagen.
1. Rasa – der Geschmack
2. Guna – die Eigenschaften
3. Vipaka – der systemische Effekt nach der Verdauung
4. Virya – die thermische Potenz
5. Prabhava – die spezifische pharmakologische Potenz
6. Karma – die Wirkung der lebendigen Gewebe auf eine Substanz
Besonders spannend finde ich bei dieser Klassifizierung, den Aspekt des Geschmacks und den Aspekt der Eigenschaften, auf die ich in diesem Artikel besonders eingehen möchte. Denn der Geschmack und die Eigenschaften sind eng verbunden mit der Wirkung und jede Geschmacksrichtung und jede Eigenschaft ist wiederum einzelnen Elementen zugeordnet. Über die zentrale Bedeutung der Elemente findet ihr in diesem Blog schon einen Artikel, falls ihr nochmal nachlesen möchtet.
Auf jeden Fall befinden wir uns beim Thema Gewürze und Kräuter schon wieder im ausgleichenden System des Ayurveda, der in seinem Grundansatz immer darum bemüht ist die vorhandenen überschüssigen Elemente auszugleichen. Und faszinierend dabei finde ich die Logik des Systems. So überwältigend und unübersichtlich der Ayurveda oftmals erscheint. So einfach, wenn auch komplex ist er dann doch im systemischen Aufbau.
So werden im Ayurveda sechs Geschmacksrichtungen beschrieben, denen jeweils zwei Elemente zugeordnet sind. Der Geschmack süß besteht aus den Element Wasser und Erde, der Geschmack sauer aus den Elementen Feuer und Erde, der Geschmack salzig aus den Elementen Feuer und Wasser, der Geschmack scharf aus den Elementen Feuer und Luft, der Geschmack bitter aus den Elementen Luft und Äther und der Geschmack herb aus den Elementen Luft und Erde.
Die gleiche Vorgehensweise finden wir bei den Klassifizierungen der Eigenschaften einer Pflanze. Die Eigenschaft schwer wird den Elementen Wasser und Erde zugeschrieben. Die Eigenschaft leicht wird den Elementen Feuer, Äther und Luft zugeschrieben, die Eigenschaft kalt wir dem Element Wasser zugeschrieben, die Eigenschaft heiß dem Element Feuer, die Eigenschaft ölig dem Element Wasser und die Eigenschaft trocken dem Element Luft, Feuer und Erde.
Spätestens jetzt sind wahrscheinlich alle Leser verwirrt und deshalb bedient sich der Ayurveda dann ja auch der zusammengefassten etwas einfacheren Beschreibung mit den Typ-Eigenschaftsbeschreibungen Vata, Pitta und Kapha und so erklärt sich dann auch, warum eine Pflanze, ein Gewürz, ein Lebensmittel oder eine Zubereitungsform von Seiten des Ayurveda Experten dann im jeweiligen Einzelfall empfohlen wird. Der Ayurveda Therapeut kennt die Wirkung der Elemente, kennt das logische System dahinter und empfiehlt danach die richtige Pflanze, die entsprechende Ernährung für die betreffende Person, in der entsprechenden Jahreszeit.
Und so ist es dann auf einmal nachvollziehbar, warum eine ayurvedische Empfehlung im Winter lauten kann, dass das Porridge für Michaela Mustermann mit Vata/Pitta Überschuss am besten mit Zimt gewürzt wird und im Sommer besser nur mit Kardamom. Oder warum Max Mustermann als ausgeprägter Kapha Typ gerne im Mittagessen noch eine Prise Chili draufstreuen darf.
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Ich freu mich auf Dich !
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